Quipu

Qui|pu 〈[ kı̣-] n. 15 oder n.; -, -〉 = Quippu [<indian. (Peru) quipu „Knoten“]

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Qui|pu ['kɪpu ], das; -[s], -s [Quechua (südamerik. Indianerspr.) quipu]:

Schnur der Knotenschrift der Inkas.

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Quịpu

 

[k-; Ketschua »Knoten«] der, -(s)/-(s), Kịpu, wollene oder baumwollene Knotenschnüre, die im vorspanischen Südamerika als Hilfsmittel zur Erfassung und Übermittlung zahlenmäßig fassbarer Daten dienten. Quipu als archäologisches Material sind selten und schwierig zu bergen. Sie haben sich in der peruanischen Küstenwüste in den Gräbern von Ica, Nazca, Chancay und Cajamarquilla erhalten. Eine bedeutende Sammlung von Quipu befindet sich im Museum für Völkerkunde in Berlin. Bildliche Darstellungen und Berichte über ihre Entschlüsselung stammen von F. G. Poma de Ayala und dem peruanischen Inka-Chronisten Garcilaso de la Vega. Quipu bestehen aus einer bis zu 1 m langen Kopfschnur, von der bis zu 100 kleinere Schnüre mit Knoten in verschiedenen Abständen herunterhängen. Die Schnüre haben oft unterschiedliche Farben, die auf die Art des Gezählten hinweisen, die Knoten verschiedener Knüpfarten. Die Knoten entsprechen Zahlenwerten, wobei die von der Kopfschnur entferntesten die Einerstellen von 1-9, die nächst näheren die Zehner-, die nächsten die Hunderterstellen in einem Dezimalsystem symbolisieren. Tausender- und Zehntausenderstellen waren selten. Die Quipu waren im Gebrauch nicht aus sich selbst heraus zu verstehen, sondern bedurften einer mündlichen Erläuterung. Bei den Inka gab es ein spezielles Amt für die Anfertigung der Quipu-Mitteilungen. Diese betrafen v. a. statistische Angaben zu Ernteerträgen und sonstigen zählbaren Daten der Verwaltung; vermutlich wurden sie auch als Hilfsmittel bei der Übermittlung historischer, genealogischer und kalendarischer Daten verwendet. Heute werden Quipu im Andenraum noch von Schafhirten zum Zählen ihrer Herden benutzt.

 

Literatur:

 

M. u. R. Ascher: Code of the Q. A study in media, mathematics, and culture (Ann Arbor, Mich., 1981);

 

Peru durch die Jahrtausende. Kunst u. Kultur im Lande der Inka, bearb. v. F. Anders u. a., Ausst.-Kat. Villa Hügel, Essen (²1984).

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Qui|pu, Quippu ['kɪpu], das; -[s], -[s] [Quechua (südamerik. Indianerspr.) quipu]: Schnur der Knotenschrift der Inkas.